Girls' World - It's Her Fault -
(Die Welt der Mädchen - Es ist ihre Schuld)
It's Her Fault It's Her Fault
Kein anderes Verbrechen wird weltweit so selten angezeigt wie Vergewaltigung. Obwohl auch viele Jungen und Männer sexueller Gewalt zum Opfer fallen, sind die meisten Vergewaltigungsopfer Mädchen und Frauen [1].
Weltweit gibt es eine Kultur der sexistischen Schuldzuweisung, bei der das Opfer oft für die Tat verantwortlich gemacht wird: Es hat sich zur falschen Zeit mit den falschen Personen am falschen Ort aufgehalten, es hat die falsche Kleidung getragen und sich falsch verhalten.

Es wird geschätzt, dass eine von zwanzig Frauen vergewaltigt wurde [2].Betrachtet man die momentane Zahl an Frauen in der Bevölkerung, wären das 238 (Vergewaltigungen) jede Minute, 4 jede Sekunde.
Diese Zahlen basieren auf einer begründeten Annahme. Weltweit gibt es keine vertrauensvolle Statistik über Vergewaltigungen: Nicht nur ist die Genauigkeit der Länderstatistiken scheinbar zufällig, da Vergewaltigungen aufgrund der extremen sozialen Stigmatisierung extrem unterbewertet werden, aber die polizeilich aufgezeichneten Kriminalitätsstatistiken sind auch nicht unbedingt vertrauenswürdig. Es gibt starke Nachweise dafür, dass die Polizei Verbrechen mit geringerer Zahl aufzeichnet, um zahlenmäßige Ziele und damit verbundene Anreize zu erzielen. Dies ist nicht nur in weniger entwickelten und korrupteren Ländern eine Realität, in der die Achtung der Menschenrechte nur ein ferner Traum ist, sondern auch in Ländern wie dem Vereinigten Königreich, wo die Achtung der Rechte jedes Menschen angeblich im Mittelpunkt des sozialen Struktur steht [3].

In vielen Ländern, werden diese Daten erst gar nicht erfasst, und dort, wo sie vorhanden sind, sind sie sehr fragmentiert und beruhen auf auf der Bevölkerung basierenden Mustern.
In einigen Ländern wird dies noch nicht einmal als ein Verbrechen erachtet.
In Ländern wie China, Afghanistan, Pakistan, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Indien ist die Vergewaltigung in der Ehe legal.
In einigen Ländern ist Vergewaltigung sogar institutionalisiert. In Indien und Pakistan zum Beispiel können Mädchen und Frauen per Anweisung eines Stammesrates dazu verurteilt werden, als Strafe von einer Gruppe vergewaltigt zu werden.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien wird Vergewaltigung nicht gemeldet, weil Vergewaltigungsopfer für “unerlaubten Sex” für schuldig befunden werden, für außerehelichen Sex eingesperrt werden und körperlichen Bestrafungen unterzogen werden.
In vielen Ländern wird Vergewaltigung kaum gemeldet, aufgrund des sozialen Stigmas, das auf denen lastet, die vergewaltigt wurden, unda aus Angst, Gewalt seitens der eigenen Familie zu erfahren (Ehrenmord).
In Kriegsgebieten (während bewaffneten Konflikten) wird Vergewaltigung als eine militärische Strategie, als eine Waffe an Mädchen, Jungen, Frauen und Männern angewandt, und es ist unmöglich ihre Anzahl zu quantifizieren [4].
Weltweit ist es schwer die Zahl der Vergewaltigung von Kindern zu ermitteln, da diese Misshandlungen für gewöhnlich nicht gemeldet werden, bis die Opfer zu Teenagern oder Erwachsenen werden, die letztendlich viele Jahre später den Mut finden, darüber zu sprechen.
Weltweit ist es nicht möglich, die Zahl der Vergewaltigung von Menschen mit geistigen Behinderungen zu erfassen.
Weltweit ist es nicht möglich, die Zahl der Vergewaltigung von gefährdeten Erwachsenen zu erfassen.
Weltweit ist es nicht möglich, die Zahl der Vergewaltigungen beim Militär zu erfassen.
Weltweit ist es nicht möglich, die Zahl der Vergewaltigungen im Gefängnis zu erfassen.
Weltweit ist es nicht möglich, die Zahl der Menschen zu bestimmen, die gegen ihren Willen für den Sexhandel ausgebeutet werden [5].
Weltweit ist die Vergewaltigung von Männern immer noch ein derartiges Taboo-Thema, das kein Land über realistische Zahlen verfügt.
Weltweist ist es nicht möglich, an Statistiken über die Vergewaltigung von Transsexuellen heranzukommen, weil sie in vielen Ländern verpflictet sind, ein verborgenes Leben zu führen und so stillschweigend jede Misshandlung zu erdulden, um weitere Konsequenzen / Gewalt zu vermeiden.
Weltweite statistische Daten, die zur Kinderehe verfügbar sind, sind nicht repräsentativ, um das Ausmaß des Problems zu verdeutlichen, weil die meisten Kinderehen nicht registriert werden und als nicht offizielle religiöse Hochzeiten stattfinden. Die Kinderehe ist als Teil der kulturellen Tradition in Entwicklungsländern wie Afrika, Indien und Lateinamerika weit verbreitet. In Gemeinschaften, die auf dem Scharia-Recht basieren, ist es übliche Praxis, ein Mädchen zu heiraten, das jünger als 13 Jahre alt ist, daher breitet sich das Problem auch weltweit auf entwickelte Länder aus.

Aus all diesen Gründen ist es unmöglich eine korrekte Zahl der Höhe der begangenen Vergewaltigungen an Mädchen und Frauen weltweit zu erhalten.

In einigen Ländern gibt es Gesetze, die minderjährige Mädchen, die einer Vergewaltigung zum Opfer gefallen sind, dazu zwingen, ihre Vergewaltiger zu heiraten. Dadurch wird der kriminelle Missbrauch junger Mädchen legitimiert. Diese Mädchen werden zu einem leidvollen Leben verurteilt, damit ihre Vergewaltiger der Bestrafung entgehen und ihre „Ehre“ retten können.



[1] Understanding and addressing violence against women. Sexual Violence. World Health Organization 2012. http://www.who.int/reproductivehealth/topics/violence/vaw_series/en/

[2] NON. NO. NEIN. Say no! Stop violence against women. 2017 focused actions to combat violence against women. http://ec.europa.eu/information_society/newsroom/image/document/2016-48/vaw_factsheet_40137.pdf

[3] PASC report, Caught red-handed: Why we can’t rely on Police Recorded Crime published 09/04/2014. http://www.publications.parliament.uk/pa/cm201314/cmselect/cmpubadm/760/76002.htm

[4] Wartime Sexual Violence: Misconceptions, Implications, and Ways Forward. Usip 2013. http://www.usip.org/publications/wartime-sexual-violence-misconceptions-implications-and-ways-forward

[5] Understanding and addressing violence against women. Human Trafficking. World Health Organization 2012. http://www.who.int/reproductivehealth/topics/violence/vaw_series/en/